Fassadengerüst

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Einleitung

Das vorliegende Bibliothekselement dient zur Planung von Fassadengerüsten (als Arbeits- und Schutzgerüste) in ArchiCAD ab Version 14.

Das Bibliothekselement dient der konstruktiven Übersichtsplanung von Gerüsten, nicht jedoch der allen Punkten gerecht werdenden Sicherheitsplanung.

Das Gerüstsystem ist an den marktgängigen Systemgerüsten orientiert, welche eine weite Verbreitung finden und eine einfache Technik und durchdachte Detail-Lösungen bieten.

Trag- und Lehrgerüste lassen sich mit diesem GDL-Objekt nicht herstellen.

Neben herstellerüblichen Abmessungen, welche einheitlich von mehreren Herstellern verwendet werden, lassen sich auch individuelle Abmessungen eingeben, wobei jedoch zu bedenken ist, dass individuelle Abmessungen in der Praxis möglicherweise nicht umsetzbar, da nicht verfügbar, und ggf. unzulässig sind.


Disclaimer

  1. Für die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen sind der Planer und der Gerüstbauer zuständig! Beachten Sie die gültige Aufbau- und Verwendungsanleitung!
  2. Dieses Bibliothekselement dient nicht der detaillierten Planung der Bereiche Sicherheit und Unfallverhütung. Hierfür sind ausgebildete Sicherheitsfachleute zuständig.
  3. Ankerpunkte werden in der Planung dieses GDL-Bibliothekselementes nicht angezeigt; diese müssen nach Herstellervorschrift gesetzt werden!
  4. Die Übereinstimmung des dargestellten Gerüstes mit den Zulassungen und Typenstatiken ist zu prüfen; ggf. ist ein Standsicherheitsnachweis zu erstellen!
  5. Für Gerüste ab 24m Höhe ist in jedem Fall ein statischer Einzelnachweis erforderlich!

Graphisoft übernimmt keine Gewähr für die korrekte und allen Sicherheitsanforderungen gerecht werdende Gerüstplanung. Wie bei der Planung von Gebäuden ist der ArchiCAD-Anwender dafür verantwortlich, dass alle Vorschriften und Herstellerempfehlungen eingehalten werden.

Wegen der hohen Parametrik des vorliegenden GDL-Objektes können damit unter Umständen Konstruktionen geplant werden, die sich in der Realität gar nicht umsetzen lassen bzw. nicht zulässig sind. Hier ist es Aufgabe des Planers, auf die Umsetzbarkeit zu achten. Auf der anderen Seite bietet die hohe Parametrik ein sehr hohes Maß an Flexibilität.


Funktionen und Eigenschaften

  • Anzahl von Gerüstfeldern horizontal: 1-20
  • Anzahl von Gerüstfeldern horizontal: 1-20
  • Anzahl von Gerüstfeldern vertikal: 1-20 für jedes horizontale Gerüstfeld separat einstellbar
  • Höhe der Gerüstspindeln
  • Höhe der unteren Stellrahmen individuell je Feld einstellbar, um Gerüste in geneigtem Gelände planen zu können; alternativ Geländeneigung
  • Höhe der Standardstellrahmen sonst immer gleich, aber wählbar
  • Alternativ in unterer Lage ein Durchgangsrahmen planbar (z.B. als Überbauung von Fußwegen)• Länge jeden einzelnen horizontalen Gerüstfeldes einstellbar
  • Auswahl von 3 Arten Brüstungsgeländer in oberster Lage (darunter standardmäßig Doppelstabgeländer)
  • Leitergang zum Besteigen: in der Gerüstebene oder vorgestellt
  • Stirngeländer am Anfang und Ende abschaltbar bei Gerüstecken
  • Diagonalen automatisch alle 5 horizontale Felder (in voller Höhe) platzierbar, oder individuell auf die Felder belegbar (in jeweils voller Höhe)• Bekleidung mit Folie oder Netz wählbar, wahlweise die Stirnseiten dazu. (Netz mit Alpha-Kanal-Textur für Renderings)
  • 1 Gerüstbrücke je Gerüst wählbar von Achse Xi bis Achse Xn in beliebiger Gerüstlagenhöhe. Die Gerüstbrücke entfernt automatisch alle darunter liegenden Gerüstteile
  • 1 durchgehendes Schutzdach je Gerüst in beliebiger Gerüstlagenhöhe
  • 1 Stellrahmen mit Versprung je Gerüst durchgehend in einer beliebigen Gerüstlagenhöhe: das ist ein Stellrahmen, welcher sich innenseitig verschmälert, so dass das Gerüst um Fassadenvorsprünge herumspringt; darüber läuft das Gerüst in der gleichen Flucht wie darunter weiter.
  • Konsolen innen: je Gerüstlage können innenseitig mit Laufbohlen belegte Konsolen angefügt werden, welche unterschiedliche Breiten je Lage besitzen können
  • Konsolen außen: je Gerüst 1 Konsole in durchgehender Gerüstlage.
  • Materialien der Einzelteile wählbar
  • Stift- und Schraffureinstellungen für die 2D-Darstellung wählbar

Das Userinterface

Die Eingabe aller Parameter erfolgt über das User Interface, das ist der Reiter „Objekteinstellungen“ im Dialogfeld der Bibliothekselemente.

Die Einstellungen erfolgen in logischer Reihenfolge Seite für Seite, durch die man mit den Pfeiltasten blättern kann; man kann aber auch bestimmte Seiten über das linke Popup direkt erreichen, indem man Logos bzw. Texterläuterungen ansteuert.
Im folgenden wird die Parametereingabe Seite für Seite erläutert, so dass die Funktionsweise des Fassadengerüst-Objektes verständlich wird.

Grundeinstellungen

Hier wählen Sie als erstes die Anzahl der horizontalen Achsen, also der Gerüstfelder in Längsrichtung aus (1-20); bei über 20 Achsen müssen Sie mehrere Gerüste kombinieren.

Als Gerüstbreite können Sie zwischen 2 Standardbreiten wählen, oder eine beliebige (aber nicht markt-gängige) Breite einstellen.

Gerüstlänge und Gerüsthöhe ergeben sich automatisch aus der Summe der Einzelteile

Die Spindelhöhe ist die Höhe der verstellbaren Füße zum Höhenausgleich von unebenen Böden, welche immer unter der untersten Lage der Stellrahmen platziert werden; wenn Sie ein Gerüst auf ein anderes stellen möchten, können Sie die Spindeln auch deaktivieren.

Stellrahmenhöhe: Standardwert 2,00m für alle Stellrahmen; kann für alle einheitlich verändert werden; weiter unten kann zusätzlich die Höhe der unteren Reihe separat konfiguriert werden.

Auf dem Rest der Seite geben Sie für jedes horizontale Gerüstfeld die individuelle Länge (aus marktüblichen Abmessungen oder individuell) und die Anzahl der jeweiligen vertikalen Gerüstlagen an. Es wer-den jeweils nur so viele Felder angezeigt, wie Sie bei der Anzahl gewählt hatten.

Ausstattung

  • obere Lage: Hier wählen Sie 1 von 3 Alternativen für das oberste Abschlussgeländer aus:
    • Doppelstabgeländer (Brüstungsgeländer: 1m hoch)
    • Dachfangnetz (Schutznetz: 2m hoch)
    • Dachfanggitter (Schutzgitter: 2m hoch)
  • Leitergang: Sie können wählen zwischen keinem, einen ins Gerüst integrierten und einen außen vorgestellten Leitergang. Daneben können Sie angeben, in welchem Feld sich der Leitergang befinden soll. Beachten Sie bitte, dass bei sehr kurzen Gerüstfeldern kein sinnvoller Leitergang möglich ist.
  • Diagonalen automatisch: ist dieses Feld aktiviert, werden im Abstand von je 5 Achsen in allen Feldern von unten nach oben durchlaufend Diagonalen in abwechselnder Richtung angeordnet. Ist das Feld deaktiviert, können Sie die Diagonalen von unten nach oben durchlaufend in beliebig vielen Feldern platzieren.
  • Stirngeländer links- und rechtsseitig: standardmäßig aktiviert (Abschlussgeländer an den Stirn-seiten von Gerüstanfang und Gerüstende in allen Gerüstebenen mit Ausnahme der untersten); sollte bei einem Gerüst abgeschaltet werden, wenn 2 Gerüste 90° über Eck zueinander stehen, damit der Weg von einem zum anderen nicht blockiert ist.
  • Durchgangsrahmen unten: standardmäßig besitzt der untere Stellrahmen die selbe Breite wie alle anderen darüber liegenden; man kann hier einen Durchgangsrahmen in Überbreite wählen (1,5m, 1,75m oder beliebig), um z.B. einen Fußweg in Längsrichtung des Gerüstes zu überbrücken.

Gefälle automatisch: standardmäßig sind alle Stellrahmen 2,00 m hoch; wenn das Gelände ein Gefälle besitzt, kann man unter „Gefälle“ eine Geländeneigung in ° angeben; die unteren Stell-rahmen werden dann höhenmäßig angepasst, um dieses Gefälle auszugleichen. Dies ist eine vereinfachte Annäherung; wenn Sie mit marktgängigen Stellrahmenhöhen arbeiten möchten, deaktivieren Sie „Gefälle automatisch und wählen dann in der erscheinenden Tabelle ein Maß aus der Reihe: 2.0m, 1.5m, 1.0m, 0.66m aus. Sie können Gefälle automatisch auch dann ausschalten, wenn z.B. ein einzelner Stellrahmen unten auf Grund eines Hindernisses gekürzt werden soll. Der einstellbare Gefällewinkel ist eingeschränkt, da es sonst zu nicht praktikablen Überschneidungen führen würde. Falls Sie ein stärkeres Gefälle als das vorgegebene umsetzen möchten, müssen Sie das Gerüst in Längsrichtung in kürzere Abschnitte unterteilen.

Zubehör

  • Bekleidung: Auswahlmöglichkeiten „ohne Bekleidung“, „Netzbekleidung“, „Folienbekleidung“. Der Unterschied zwischen Netz und Folie ist der, dass Sie bei Folie ein eigenes Material wählen können, bei Netz wird eine Alpha-Textur mitgeliefert, die im Rendering transparent ist. ACHTUNG: wenn Sie auf der vorigen Seite „Gefälle automatisch“ deaktiviert haben, müssen Sie die Gerüstfolie unten per 3D-Hotspots in 3D oder im Schnitt anpassen!
  • Bekleidung Stirn links und rechts: Aktivieren Sie hier die Bekleidung der Stirnseiten
  • Gerüstbrücke: Sie können hiermit an beliebiger Stelle einen Gitterträger einfügen, welcher die dar-überliegenden Gerüstlagen in beliebigen Achslängen abfängt. Darunter liegende Gerüstteile wer-den automatisch entfernt.
  • welche Höhenlage: die Höhenlage des Gitterträgers
  • Start Brücke: die Nummer des Startpfostens (nicht die des Feldes) von links gesehen
  • Ende Brücke: Die Nummer des Endpfosten von links gesehen
  • Schutzdach an/aus: Sie können hiermit ein geneigtes Schutzdach an der Außenseite aktivieren, welches mit Gerüstbohlen ausgelegt ist.
  • Höhenlage Schutzdach: die Höhenlage von unten gesehen
  • Ausladung Schutzdach: das waagerecht gemessene Ausladungsmaß
  • Stellrahmen mit Versprung: Hiermit aktivieren Sie einen Stellrahmen, welcher an der Innenseite schmäler ist, um z.B. an Dachüberständen vorbeizukommen.
  • Höhenlage: die Höhenlage des Versprunges von unten gesehen

Konsolen innen


Auf dieser Interface-Seite können Sie auf der Innenseite des Gerüstes in jeder Höhenlage des Gerüstes eine durchlaufende Konsole platzieren.

Sie können die Konsole ein- und ausschalten und die jeweilige Breite eingeben. „links kürzen“ / “rechts kürzen“ sollte man bei 2 Gerüsten aktivieren, die eine 90°-Außenecke zueinander bilden, damit es keine Überschneidung gibt.Der jeweilige Wert muss Gerüstbreite plus Konsolen-breite sein.

Konsolen außen

  • Außenkonsole an/aus: Hier können Sie je Gerüst 1 waagerecht durchlaufende Außenkonsole aktivieren
  • Konsolenbreite: Wählen Sie aus Herstellermaßen aus oder geben Sie ein eigenes ein (normaler-weise nur 73cm möglich).
  • Welche Höhenlage: Die Höhenlage der Konsole von unten gesehen (normalerweise nur in oberster Lage möglich).
  • Zusatzstrebe in Stellrahmenhöhe: Setzt eine zusätzliche Strebe von Außenkante Konsole bis Unter-kante darunter liegender Stellrahmen ein; bei Auskragung in Konsolenebene auf jeden Fall

2D – Material

Nehmen Sie auf dieser Interface-Seite die Einstellungen für den Grundriss und die Materialzuweisungen vor.

Disclaimer

Beachten Sie den Disclaimer auf dieser Interface-Seite, wie auch den in diesem Dokument.


Empfehlungen zum Vorgehen beim Erstellen eines Gerüstes

  • Arbeiten Sie mit vorgegebenen Maßen, welche am Markt gängig sind. Vermeiden Sie eigene Maße, da Sie diese wahrscheinlich am Markt nicht vorfinden werden. Informieren Sie sich im Zweifel bei Ihrer Gerüstbaufirma oder beim Gerüsthersteller.
  • Beginnen Sie mit den Grundeinstellungen auf Seite 1 des User Interface und arbeiten sich Seite für Seite vor
  • Versuchen Sie Ihre einzurüstende Fassade mit Standardgerüstlängen wie 2.57m und 3.07m einzuteilen. Verwenden Sie längere oder kürzere Gerüstlängen nur zum Ausgleich. Verwenden Sie eigene Maße (die nicht in der Auswahlliste auftauchen) nur in Ausnahmefällen.
  • Beachten Sie, dass bei abgetreppten Gerüsten die obersten Lagen mit Diagonalen ausgesteift sein müssen.
  • Stimmen Sie Ihre Gerüstplanung mit Gerüstfirmen oder Gerüstfachleuten und Sicherheitsexperten und ggf. Statikern ab, bevor Sie diese als verbindlich freigeben.

WWir entwickeln die Servicevertrags-Bibliothek in enger Zusammenarbeit mit unseren Anwendern.

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